…zum Thema Klinker

Sie fragen

Vom Bau haben meine Frau und ich absolut keine Ahnung. Nun wollen wir ein Haus bauen, es wird deshalb nötig sein, dass wir uns entsprechend informieren.

In vielen Neubaugebieten haben wir verklinkerte Häuser gesehen. Diese Art der Fassadengestaltung würde uns gefallen, allerdings wissen wir nicht, wie haltbar solche Klinker sind. Seit wann gibt es diese Klinker und wie dauerhaft sind diese?

Wir antworten

Klinkersteine gab es schon in der Frühzeit. Bereits 3500 vor Christi wurden in Kleinasien aus einem Lehmbrei Steine geformt, getrocknet und in Öfen bei einer Temperatur von 1.000°C gebrannt. Die chinesische Mauer wurde mit Klinkern gebaut und auch in Ephesus kann man heute noch Anwendungen in Klinkern sehen. Sie wurden vor über 3.000 Jahren verarbeitet und sind noch heute qualitativ einwandfrei.

Seit über zweitausend Jahren wurden in allen bekannten antiken Zentren Bauten in Klinkern erstellt. Der gebrannte Klinkerstein hat sich über die Jahrhunderte durch seine Haltbarkeit und Druckbeständigkeit durchgesetzt. Die Frost- und Wetterbeständigkeit der gebrannten Klinker ist sogar wesentlich besser als die der meisten Natursteine.

Im Bild sehen Sie die Göltzschtalbrücke im Vogtland. In dieser größten Ziegelbrücke der Welt wurden 26 Millionen Klinker verbaut. Seit ihrer Einweihung 1851 sind bis heute Millionen Züge über sie gefahren. Die verwendeten Klinkersteine haben schon mehr als 160 Jahre den hohen Anforderungen standgehalten.

Sie fragen

Wenn wir nun unser Haus mit Klinkerriemchen verblenden, können wir dann mit der gleichen Qualtität wie bei Klinkern rechnen? Halten die Klinkerriemchen ebenso lange oder können sie im Laufe der Zeit abfallen?

Wir antworten

Die Klinkerriemchen haben die gleiche Öberfläche und damit nicht nur das gleiche Aussehen, sondern auch dieselben Qualitätsmerkmale wie Klinkervollsteine. Die Verlegung mit Klinkerriemchen sollte nach den Richtlinien des Fliesenhandwerks erfolgen.

Das Bild zeigt ein 1987 mit DÉCOSTAR Riemchen verklinkertes Gebäude. Es wurde 28 Jahre später fotografiert. Hier wurden 70.000 Riemchen und 11.500 Ecken verlegt. In dieser Zeit ist kein einziges Riemchen abgefallen.

Mit der Verarbeiteung nach diesen Schritten wird Ihre mit Klinkerriemchen gestaltete Fassade auf Dauer unverwüstlich:

  1. Für die Verlegung von Klinkerriemchen muss ein Flexkleber verwendet werden, der nach Herstellerangaben angerührt wird.
  2. Der Kleber muss in der vom Hersteller angegebenen Verarbeitungszeit aufgebracht werden.
  3. Trocken gewordener Kleber darf nicht durch Zugabe von Wasser wieder verarbeitungsfähig gemacht werden.
  4. Bei der Verlegung von Klinkerriemchen darf nicht in der Sonne gearbeitet werden und die Sonne sollte auch nicht in den Klebereimer scheinen.
  5. Idealerweise spachteln Sie die Wand mit dem Kleber dünn vor und lassen sie mindestens einen Tag austrocknen.
  6. Zur Verlegung der Klinkerriemchen bringen Sie den Kleber auf die Wand auf und kämmen mit einer 4 mm Zahnspachtel durch. Diese Zahnspachtel sollte nach jedem Auftrag gereinigt werden – am besten mit einer kleinen Bürste und Wasser aus einem bereitstehenden Eimer. Die Reinigung ist wichtig und ermöglicht einen gleichmäßigen Kleberauftrag.
  7. Nun wird jedes Klinkerriemchen auf der Rückseite mit einer glatten Spachtel ganz dünn mit Kleber eingestrichen („einkratzen“) und leicht hin und her schiebend in den Kleber eingelegt.
  8. Ganz Wichtig: Die Verlegung der Klinkerriemchen muss in der offenen Zeit des Klebers erfolgen, bevor er eine Haut bildet. Diese offene Zeit kann bei warmem Wetter sehr kurz sein. Verlegen Sie Klinkerriemchen besser nicht bei Temperaturen über 25°C.
  9. Arbeiten Sie nicht direkt in der Sonne und schützen Sie die Klinkerriemchen 48 Stunden nach der Verlegung durch Abdecken mit einer Plane. Diese schützt auch gegen Regen.
  10. Die fachgerechte Verlegung können Sie während Ihrer Arbeiten laufend prüfen:
    Nehmen Sie ein Klinkerriemchen wieder aus dem Kleberbett und betrachten Sie die Rückseite. Sie muss vollflächig mit Kleber bedeckt und die Kleberzahnung zerdrückt zerdrückt sein. Wenn Sie keine Lücken erkennen, wurde der Kleber korrekt aufgetragen.

In mehr als 50 Jahren Branchenerfahrung haben wir bei DÉCOSTAR noch keine Reklamation erlebt, wenn diese Arbeitsschritte eingehalten wurden, und können dies für alle gängigen Kleber europäischer Hersteller bestätigen.

Verlegefehler treten meist bei ungenügendem, einseitigen Auftrag des Klebers auf oder bei abweichender Arbeitsweise. Häuslebauer und Selbstverleger können jedoch auch mit wenig Erfahrung bei sorgfältigem Vorgehen beste Resultate erzielen.

Sie fragen

Meinen geplanten Neubau würde ich ja gerne mit Klinkerriemchen verblenden, erstens gefällt mir die Klinkeroptik und zweitens muss ich so nie wieder etwas an der Fassade machen. Aber das erlaubt mir mein Budget nicht.

Wir antworten

Zuerst alles einmal gut durchkalkulieren. Viele Bauherren haben mit diesem Vorgehen gute Erfahrungen gemacht: Das Haus im Rohbau ganz normal aufbauen. Im Vollwärmeschutz isolieren und den Grundputz auftragen. Dann anstelle des Endputzes die DÉCOSTAR Klinkerriemchen aufkleben und Sie haben das gewünschte Klinkerhaus. Dies ist auchm einschließlich einer ersten Fassadenrenovierung nach 15 Jahren, preiswerter als eine Putzfassade. Und wenn Sie auch die Verlegung der Klinkerriemchen in Eigenleistung vornehmen, können Sie diesen Kostenvorteil praktisch sofort erzielen.

Sie fragen

Ich bin zwar handwerklich nicht unbegabt aber so etwas habe ich noch nie gemacht, das traue ich mir nicht zu.

Wir antworten

Das Verlegen ist keine Frage des Könnens sondern des Wollens. Die leichte, kreative Arbeit wird Ihnen gewiss Spaß machen. Wir unterstützen Sie mit Einweisung, Fachkenntnissen und Verlegetipps.

Auch ein schrittweises Vorgehen nach Hausseiten über zwei oder drei Jahre verteilt ist vorstellbar und unterstützt Ihre Kostenkontrolle. DÉCOSTAR Handformriemchen sind über Jahre in gleicher Qualität und Farbnuance lieferbar.

Sollten Sie in Ihrer Arbeit unterbrochen werden, ist das kein Problem. Verschliessen Sie den Klebereimer sorgfältig und setzen Sie die Verlegung später fort. Der DÉCOSTAR Kleber ist 2 Jahre verarbeitbar.

Unser Seniorchef erzählt gerne folgende Begebenheit:
In den 70er Jahren wollte ein Kunde in Berlin sein Haus mit Klinkerriemchen verblenden. Da Berlin immer eine Reise wert ist, hat er die Ablieferung selbst vorgenommen und den Hausbesitzer, der die Verlegung in Eigenleistung ausführen wollte, persönlich eingewiesen.
Eine Woche später rief er den Kunden an, um nachzufragen, wie er mit den Arbeiten zurecht käme. Dieser war selbst nicht zuhause, aber seine Ehefrau erzählte am Telefon, ihr Mann hätte einige Klinkerriemchen verlegt. Sie hätte zugeschaut, Ratschläge gegeben und desöfteren Kritik geübt. Der entnervte Gatte hätte schließlich entgegnet: „Weeste wat, mach deinen Sch… alleene“.
Unser Seniorchef war natürlich perplex und fragte zurück: „Was wollen Sie jetzt machen?“ „Ja“, meinte sie, „jetzt bin ich am Gästeklo“ – die Dame hatte dann tatsächlich selbst das ganze Haus mit Klinkerriemchen verblendet. Ihr Ehemann durfte keinen Handgriff mehr tun. Wir haben das Haus nochmals besucht – eine beeindruckende, professionelle Arbeit.

Sie fragen

Ja langsam, da kommt doch einiges, was nicht so einfach ist. Wenn ich nur dran denke, ein Haus auf vier Seiten mit Klinkerriemchen zu verblenden. Wie erreiche ich, dass auf allen Seiten die Schichthöhe der Klinkerriemchen gleich bleibt? Stoßen die Klinkerriemchen wieder in der gleichen Höhe zusammen?

Wir antworten

Nichts leichter als das. Wir erklären es Ihnen gerne auch direkt am Haus. Es ist wirklich unproblematisch.